Blaue Narzisse: Grünen-Chefin Claudia Roth erstattet Anzeige gegen Felix Menzel

BN Laut einem Bericht der Neuen Westfälischen hat die Bundesvorsitzende der Grünen, Claudia Roth, Anzeige wegen Beleidigung gegen Felix Menzel erstattet. Dabei geht es um Äußerungen, die Menzel bei einem Vortrag bei der Bielefelder Burschenschaft Normannia-Nibelungen getätigt hatte. Der Text des Referates ist zudem auf Menzels rechtem Online-Magazin „Blaue Narzisse“ veröffentlicht. Menzel spricht in dem Text von der „Politikerin“ „Claudia R.“, die in seinen Augen eine „fette Qualle“, ein „widerliches Etwas“ und ein „Klos“ sei, der „früher einmal in der Rockerszene als Matratze benutzt wurde“.

Wie heute unter Berufung auf die Meldung der Neuen Westfälischen vom Portal NRW-rechtsaußen berichtet wurde, nannte ein Sprecher von Roth den Vorfall „alarmierend“. „Er bestärkt Claudia Roth und uns Grüne in unserem entschiedenen Kampf gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit“.

Menzel selbst dürfte der Wirbel um seinen Vortag mehr als recht sein. Das Thema des Referates war eine fiktive „perfekte Zeitung der Zukunft“, die laut Menzel selbstverständlich nur rechts sein könne. Ebenso sei es in einer solchen Zeitung notwendig, seine Leser zu beschimpfen, so dass sie die Zeitung wohl nicht lange lesen würden. Außerdem habe man mit „etlichen juristischen Prozessen zu rechnen“. Wie zur Erläuterung des zuvor gesagten beginnt sodann die Hasstirade gegen „Claudia R.“. Die Anzeige wegen Beleidigung und anderen möglichen Straftaten wirkt nun wie eine sich selbst erfüllende Prophezeihung. In den rechten Kreisen, in denen Menzel sich bewegt, dürfte ihm eine Anzeige von der verhassten Grünen-Chefin hohe Anerkennung einbringen. Zugleich eifert Menzel mit diesem Verhalten einem seiner publizistischen und politischen Vorbilder, Götz Kubitschek, nach. In der Artikelbeschreibung zu Kubitscheks Schrift „Provokation“ aus dem Jahr 2008 heißt es passenderweise:

„Unsere Hoffnung ruht in den jungen Leuten, die an Temperaturerhöhung leiden“, sagte Ernst Jünger, und das gilt heute wieder. Kubitscheks Aufruf zur Provokation ist das Manifest des rechten, politischen Existentialismus: Immer dann, wenn einer entschieden etwas tut, vergewissert er sich seiner selbst und gewinnt für sich und seine Überzeugung Strahlkraft und Deutungsmacht.

Menzel zeigt sich als gelehriger Schüler.

Menzel machte schon in den vergangenen Monaten durch die zunehmende Radikalisierung seines Online-Magazins “Blaue Narzisse” auf sich aufmerksam. Im April berichtete er von seiner Teilnahme an einem Jugendseminar des NPD-nahen “Bildungswerk für Heimat und nationale Identität”. Menzel pflegte bereits in der Vergangenheit Kontakte ins Milieu der “Jungen Nationaldemokraten” (JN).

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