Lippische Standpunkte zum Freibund

Screenshot der Internetseite des "Wandervogel Lippe"Eine klare Stellungnahme zum „Freibund – Bund Heimattreuer Jugend e.V.“ (Freibund) hat vor wenigen Wochen der Wandervogel Lippe veröffentlicht. In der Erklärung (Lippische Standpunkte: Zum Freibund) wird der Freibund als neurechte Organisation bezeichnet, die im Vorfeld zu autoritären und menschenverachtenden Strukturen agiere. Dabei wird im besonderen Bezug auf den Versuch der Selbstdarstellung des Freibundes genommen, sich von einer Organisation aus dem Milieu der extremen Rechten zu einem lediglich konservativen und heimatliebenden Jugendbund gewandelt zu haben.

Der Wandervogel Lippe bezweifelt in seiner Stellungnahme diesen Wandel und kritisiert den „Mangel an kritischer Haltung“ zur eigenen Bundesgeschichte. Als Beispiel dafür wird u.a. der Umgang mit der langjährigen Ehrenmitgliedschaft des prominenten Nationalsozialisten Hans Ulrich Rudel angeführt.

Des weiteren wird mit der vermeintlich „revisionistischen Haltung“ des Freibundes argumentiert, die u.a. in Zusammenhang mit der Kommentierung des Jahrestags der Bombardierung Dresdens durch die Alliierten 1945, sowie durch die Bezeichnung von Teilen des heutigen Polens als „Deutsche Ostgebiete“ durch Gruppen des Freibundes deutlich werde.

Zuletzt werden die Methoden der „Abwiegelung“ benannt, derer sich der Freibund und seine Verteidiger bedienen. Die Erklärung schließt mit den Worten: „… unser Gewissen lässt eine Zusammenarbeit oder auch nur einen Kontakt mit Euch aufgrund des hier Genannten nicht zu.“

Der Lipper Wandervogel macht mit seiner Erklärung deutlich, dass auch gerade ein traditionsbewusster und wertkonservativer Jugendbund in der Lage sein kann, sich von neurechten und völkischen Einflüssen auf die heutige Jugendbewegung in aller Form und Deutlichkeit zu distanzieren.

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