Anfrage im Bundestag zu Stumvogel, Freibund, Gildenschaft, Fahrenden Gesellen und Deutschem Mädelwanderbund

BundestagDie Fraktion der SPD hat am 24. Februar eine kleine Anfrage im Deutschen Bundestag gestellt, die sich mit rechten Jugendbünden befasst. Ein wichtiger Punkt ist die Fragestellung, ob der Sturmvogel – Deutscher Jugendbund eine mögliche Nachfolgeorganisation für die im letzten Jahr verbotene Heimattreue Deutsche Jugend (HDJ) darstellen könnte.


Daneben wird aber auch nach anderen völkischen und nationalistischen Jugendbünden wie dem Freibund – Bund Heimattreuer Jugend, den Fahrenden Gesellen – Bund für Deutsches Leben und Wandern und dem mit den Fahrenden Gesellen assoziierten Deutschen Mädelwanderbund gefragt.

Außerdem erkundigt sich die sozialdemokratische Bundestagsfraktion recht detailliert nach Verbindungen zwischen einzelnen Gliederungen der Deutschen Gildenschaft und dem Sturmvogel.

Junge Freiheit wirft Nebelkerze

In einem Kommentar schreibt die Internetausgabe der neurechten Wochenzeitung Junge Freiheit (JF) heute, die SPD nähme durch diese Anfrage die „Bündische Jugend ins Visier“. Hier wird wohl der Versuch betrieben, die Bündische Jugendbewegung, die sich heute in ihrer allergrößten Mehrheit von Nationalismus, Revanchismus und Fremdenfeindlichkeit abgrenzt, für den politischen Zweck zu vereinnahmen. Die Gruppen, nach denen sich die Anfrage der SPD erkundigt, stellen keinesfalls klassische Repräsentanten der heutigen Bündischen Jugend dar. Im Gegenteil.

Bemerkenswert hingegen ist, dass der Namenszusatz des Freibundes, Bund Heimattreuer Jugend, der von den Angehörigen dieser Gruppierungen in der Öffentlichkeit lange Zeit keine Verwendung fand, in dem Kommentar der Jungen Freiheit genannt wird. Dies war auch in der JF in den vergangenen Jahren unüblich.

Erst Ende Januar hatte die niedersächsische Landesregierung auf eine ähnliche kleine Anfrage geantwortet, Gruppen wie der Sturmvogel, der Freibund und die Gildenschaft seien zwar keine Beobachtungsobjekte der Verfassungsschutzbehörde, diese verfolge aber alle Entwicklungen dieser Gruppen „mit großer Aufmerksamkeit“.

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