Literaturempfehlungen

Die Neue Rechte – eine Gefahr für die Demokratie?
Wolfgang Gessenharter, Thomas Pfeiffer (Hrsg.), VS Verl. für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2004, ISBN 3-8100-4162-9

Kurzbeschreibung:

Ist die intellektuelle Neue Rechte eine Gefahr für die Demokratie? Könnte es dieser Strömung gelingen, die politischen Koordinaten schleichend nach rechts außen zu verschieben und den Abschied von der „offenen Gesellschaft“ einzuläuten? Zählt sie zu den Ideologieschmieden des Rechtsextremismus, und welchen Einfluss auf Politik und Medien übt sie aus? Fragen wie diese diskutieren 17 Autoren aus den Perspektiven der Sozialwissenschaften, des Verfassungsschutzes und des Journalismus. Ihre Antworte fallen höchst unterschiedlich aus. In allgemeinverständlicher Sprache lässt der von Prof. Dr. Wolfgang Gessenharter (Universität der Bundeswehr Hamburg) und Dr. Thomas Pfeiffer (Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen) herausgegebene Band namhafte Experten zu Wort kommen, darunter Prof. Dr. Kurt Sontheimer (München), Prof. Dr. Christoph Butterwegge (Köln), Dr. Uwe Backes (Dresden), Prof. Dr. Roger Woods (Nottingham/UK) und Dr. Brigitte Bailer (Wien).

Die Wochenzeitung „Junge Freiheit“. Kritische Analysen zu Programmatik, Inhalten, Autoren und Kunden
Stephan Braun, Ute Vogt (Hrsg.), VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-531-15421-3

Kurzbeschreibung:

Die Wochenzeitung „Junge Freiheit“ gilt als die zentrale Publikation der Neuen Rechten in Deutschland, einer Strömung, die unter dem Deckmantel des Konservativismus ein Scharnier zwischen Rechtsextremismus und demokratischem Spektrum bildet. Jahrelang wurde sie in Verfassungsschutzberichten geführt. Dagegen hat die „Junge Freiheit“ vor dem Bundesverfassungsgericht geklagt und sich daraufhin juristisch verglichen. Seitdem ist ihre Aufnahme in Verfassungsschutzberichte juristisch erschwert. Die „Junge Freiheit“ unterliegt jedoch weiterhin der Beobachtung durch den Verfassungsschutz. Die Herausgeber und Autoren beleuchten Inhalte, Personen und Kunden der „Jungen Freiheit“ ebenso wie deren Prozessstrategie und mahnen eine verstärkte Auseinandersetzung mit dieser Publikation und der Neuen Rechten auf politischer und wissenschaftlicher Ebene an.

Das Kreuz mit der Nation. Christlicher Antisemitismus in der Jungen Freiheit
Regina Wamper, Unrast, Münster 2008, ISBN 978-3-89771-747-3

Kurzbeschreibung:

Religion und Glaube spielen in der völkisch-nationalistischen Wochenzeitung Junge Freiheit eine zentrale Rolle. Dadurch werden Bilder von Juden und Judentum vermittelt, die längst vergessen schienen.
Diese Bilder, ihre Verknüpfungen und Bezüge tradieren einen christlichen Antisemitismus und ein Verhältnis zum Christentum, das sich durch ein Zusammenspiel von christlich-fundamentalistischen Themen und völkischem Nationalismus auszeichnet. Die in der Jungen Freiheit vermittelten Bilder von Juden und Judentum belegen gleichzeitig, dass Antijudaismus eine immer noch aktuelle Form der Judenfeindschaft ist, und dass dieser christliche Antisemitismus mit Strategien des modernen und sekundären Antisemitismus verschränkt und gekoppelt ist.
Die diskursanalytische Studie richtet sich nach den zentralen Themen dieser Diskurse. Dazu gehören z.B. die Rede des damaligen Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann von 2003, in der er mit antisemitischen Argumenten die Shoa zu relativieren versuchte, die Diskussionen um den Film »Die Passion Christi« von Mel Gibson sowie die Debatte um das Buch »Die katholische Kirche und der Holocaust« von Daniel Jonah Goldhagen.

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